Nach welchem System ordnen Sie Ihre Bücher?
Der größte Teil meiner Gartenbuchsammlung ist gerade ins Büro umgezogen. Hier sind die Bücher nach Themen sortiert: Botanische Nachschlagewerke zu u.a. Gehölzen, Stauden, Gräsern, Zwiebeln, Einjährigen, essbaren Pflanzen, dann Bücher zu Gartenpflege, -geschichte und -gestaltung, über Gartenpersönlichkeiten und -gestalter, Gärten in anderen Regionen und Ländern sowie über einzelne herausragende Gärten. Zu Hause lebt meine »historische« Sammlung älterer Gartenbücher.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Merlin Sheldrake: Verwobenes Leben: Wie Pilze unsere Welt formen und unsere Zukunft beeinflussen. Es gibt Vieles, was wir über Pilze noch nicht wissen oder verstehen. Wie wichtig sie für unser gesamtes Ökosystem sind. Es ist ein faszinierendes Buch.
Wie weit reicht Ihre Sammlung zurück?
Meine ersten Gartenbücher habe ich gleich am Anfang meiner Studienzeit gekauft. Mein erstes Praktikumsjahr in Wisley war teuer: dort gab es die größte Gartenbuchhandlung Englands, und ich bekam 25% Rabatt … Hier habe ich meine ersten Bücher über Pflanzen und Gartengestaltung erworben.
Welche Bücher liegen Ihnen besonders am Herzen?
Die antiquarischen Bücher, die ich für meine Doktorarbeit angeschafft habe, Gartenbücher aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Auch einige Jahrgänge der frühen Gartenzeitschriften wie »The Gardener’s Chronicle« und »Die Gartenschönheit«, die u.a. von Karl Foerster herausgegeben wurde, dessen Arbeit mich sehr geprägt hat. Während meines Studiums in York stöberte ich mindestens einmal pro Woche in einem der vielen Antiquariate in der Stadt. Da gab es immer etwas, was man unbedingt haben sollte.
Welches Buch hat Ihr Leben verändert?
Jelena de Belder & Xavier Misonne: Le Livre des Bayes. Ein herrliches Buch über Gehölze mit besonders attraktiven Früchten. Viele davon sind auch für uns essbar, und wenn sie uns doch nicht schmecken, werden sie das eine oder andere Tier beglücken. Sie bringen nicht nur Farbe in den Garten (und das oft zu einer Jahreszeit, wo es wenig anderes Farbenfrohes gibt), sie bringen auch Leben in den Garten.
Welches Buch haben Sie zuletzt verschenkt?
The Old Possum’s Books of Practical Cats – eine bezaubernde Gedichtesammlung von T.S. Eliot aus dem Jahr 1939. Es war ein Weihnachtsgeschenk für eine besondere Katzenliebhaberin.
Wer soll Ihre Bücher einmal bekommen?
Gute Frage! Die Königliche Gartenakademie. Aber noch möchte ich mich nicht trennen.
Wie sieht/sähe Ihre ideale Bibliothek aus?
Meine Lieblingsbibliothek ist die Bodleian Library in Oxford. Jedes Buch, das in Großbritannien veröffentlicht wird, landet hier. Die Bibliothek hat umfangreiche Bestände, die über mehrere Gebäude verteilt sind. Gegründet im Jahr 1602, hat das traumhafte Originalgebäude eine ganz besondere Atmosphäre. Hier haben Englands größte Geister der letzten vier Jahrhunderte studiert, zwischen vollen, jegliche Geräusche dämpfenden Holzregalen, knirschendem Parkett und nach Wachs duftenden Schreibtischen, wo heute die besonderen Exemplare nur mit weißen Baumwollhandschuhen gelesen werden dürfen.
Eine ideale moderne Bibliothek hätte elastische Regale, damit der Bestand sich ungehindert erweitern kann! Nicht halb so romantisch – aber wesentlich praktischer.